Kommentar zur Sexarbeit Anerkennung ist nötig

Meinung | Bonn · Bordelle und Porstituierte sollten angesichts Corona nicht ins Abseits gedrängt werden. Denn Sexarbeit gehört zur Realität. Hygieneregeln müssen her, meint GA-Redakteur Nicolas Ottersbach.

 Symbolfoto.

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Foto: grafik/Nicolas Ottersbach

Den Spruch mit dem ältesten Gewerbe der Welt kennt jeder. Dennoch ist Sexarbeit weiterhin ein Tabuthema. In Filmen und Werbung ist Sexualität permanent präsent, im Stadtbild will man sie aber lieber nicht haben. Da war es nicht verwunderlich, dass sie die Politik sich in der Coronakrise als letztes um das Prostitutionsgewerbe kümmerte. Mit fatalen Folgen: Nicht nur die Betriebe stehen kurz vor dem Ruin, sondern auch die Frauen und Männer, die sich den Freiern anbieten. Viele drifteten in die Illegalität ab, um sich über Wasser halten zu können. Das Prostitutionsgesetz, das genau das verhindern und Sexarbeit zu einem anerkannten Beruf machen sollte, war praktisch ausgehebelt.