Kommentar zu prorussischen Auto-Korsos Angemessen zurückhaltend

Meinung | Bonn · 900 Autos mit russischen Fahnen und vereinzelt auch dem verbotenen Z-Signet rollen durch Berlin. Was in der vergangenen Woche bereits in Bonn geschah, schaukelte sich diesmal rasch zu einer schrillen Debatte hoch. Ist die richtige Reaktion?

 Erneut fanden Auto-Korsos von Anhängern Putins statt. Erst in Bonn, Troisdorf und Köln, jetzt in Berlin.

Erneut fanden Auto-Korsos von Anhängern Putins statt. Erst in Bonn, Troisdorf und Köln, jetzt in Berlin.

Foto: dpa/Carsten Koall

Prorussische Demonstration an einem Tag, an dem in einem Vorort von Kiew ermordete Zivilisten gefunden werden: Das ist schwer zu ertragen. Sieht man einmal von dieser emotionalen Komponente ab, bleibt indes nicht viel übrig. 900 Autos, die mit russischen Fahnen und vereinzelt auch dem verbotenen Z-Signet durch Berlin rollen, sind natürlich viel eindrücklicher als 900 bis 2000 Menschen zu Fuß und auf der Straße. Der Protest ist also sehr überschaubar. Der Termin an einem Sonntag – wie schon in der Vorwoche in Köln, Bonn und Troisdorf – weist auf Arbeitnehmer hin, die nur am Sonntag Zeit haben, den weiten Weg zu einer zentralen Kundgebung anzutreten.