Kommentar Atommüll in Deutschland - Die Rechnung, bitte!

Die Schlussrechnung kommt noch. Und sie wird hoch. Bis spätestens 2022 will Deutschland aus der Atomkraft ausgestiegen sein. Dann soll auch der letzte Meiler nach durchschnittlich 32 Jahren Laufzeit keinen Atomstrom mehr produzieren.

Eine zentrale Frage für die Zeit danach ist bis heute unbeantwortet: Wohin mit dem Jahrtausende strahlenden Müll, vor allem mit dem hoch radioaktiven? Ein sicheres Endlager muss erst noch gefunden werden.

Schon die Suche, mit der sich eine Bund-Länder-Kommission befasst, wird noch einmal zu einem echten Kampfthema. Kein Bundesland, kein Landkreis und keine Gemeinde wird rufen: Den Atommüll zu uns! Dabei ist mittlerweile verabredet: Es wird keine weißen Flecken und somit auch keine Vorfestlegung auf den teilinspizierten Salzstock in Gorleben geben. Auch mögliche Standorte in Bayern und Baden-Württemberg werden erkundet.

Dass der Ausstieg mehr Atommüll produziert als erwartet, überrascht kaum. Wer angereichertes Uran über Jahre als Wertstoff deklariert hat, muss sich nicht wundern, dass dann, wenn der Lagerplatz knapp wird, die Wahrheit ans Licht muss: Es ist Atommüll! Und er muss sicher eingelagert werden! Gerade im Namen künftiger Generationen.

Schacht Konrad wird all den schwach- und mittelradioaktiven Abfall nicht aufnehmen können. Und für den "heißen", den hoch radioaktiven Müll, kann allerfrühestens 2031 ein Endlagerbetrieb starten. Die Jahre bis dahin bedeuten keine Schonzeit. Der Zusatzmüll wie uranangereicherte Abfälle muss sicher entsorgt und gelagert werden. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es? Dann mal zu bei der Suche. Wie gesagt, abgerechnet wird zum Schluss.

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