Kommentar zum Mali-Einsatz Auf dem Prüfstand

Meinung | Brüssel · 2015 gehörte es zu den Konsequenzen aus den wachsenden Flüchtlingszahlen, die Fluchtursachen zu bekämpfen. 2022 ist diese Schlussfolgerung auch mit Mali zu verbinden. Europa muss daher weiter Flagge in Afrika zeigen. Aber nicht bedingungslos und ohne neues Denken, meint unser Autor.

  Ein Fahrzeug vom Typ Dingo der Gebirgsjäger fährt durch die Wüste während einer Aufklärungsmission im Rahmen der UN-Mission Minusma in Gao.

Ein Fahrzeug vom Typ Dingo der Gebirgsjäger fährt durch die Wüste während einer Aufklärungsmission im Rahmen der UN-Mission Minusma in Gao.

Foto: dpa/Pao Minusma

Das Leben in Mali ist gefährlich. Zu Hitze, Dürre, Hunger und Krankheiten kamen seit Langem marodierende Verbrecherbanden. Sie vermischen sich mehr und mehr mit rivalisierenden Terrorgruppen, die in einem von Korruption und Willkür geprägten System leichtes Spiel haben. Diese Addition ergibt nicht nur eine Bedrohung für die Region und stärkt das Verlangen von Millionen Menschen, sich auf den Weg in sicherere Teil der Welt zu machen. Sie bedeutet auch für die Sicherheit in Europa Fatales. Terroranschläge in europäischen Städten haben sehr oft auch damit zu tun, dass außerhalb des Kontinents Terrorstrukturen wachsen konnten. Gefahren in Afrika sind deshalb latent immer auch Gefahren für Europa.