Kommentar zur „Wohnraumoffensive“ Ausbaufähig

Meinung | Berlin · Das Ergebnis sieht nicht ganz so schlecht aus, wie Kritiker behaupten, aber es ist auch nicht so gut, wie es nötig wäre. Immerhin ist der Wohnungsbau angezogen, die Zahl der Fertigstellungen war voriges Jahr so hoch wie seit 20 Jahren nicht, kommentiert Birgit Marschall.

   Es fehlen Wohnungen in Deutschland. Das Bild zeigt eine Baustelle in Wilhelmshaven.

Es fehlen Wohnungen in Deutschland. Das Bild zeigt eine Baustelle in Wilhelmshaven.

Foto: dpa/Jonas Walzberg

Der kleinste gemeinsame Nenner der großen Koalition ist die Summe aller Wünsche. So verfuhr sie auch vor gut zwei Jahren, als sie ihre  „Wohnraumoffensive“ gegen die Wohnungsknappheit startete. Die Union wünschte sich das Baukindergeld für junge Familien, die SPD die Erhöhung des Wohngelds, mehr Mieterschutz und die Verstetigung der Mittel für den Sozialwohnungsbau. Die Union wollte bessere Abschreibungsbedingungen für den freien Wohnungsbau, die SPD ein Umwandlungsverbot von Miet- in Eigentumswohnungen. Einig war man sich über ein kommunales Vorkaufsrecht für Grundstücke des Bundes und die Entschlackung von Genehmigungsverfahren. Die Koalition packte alles in ein Paket – und hoffte auf einen Bauboom.