Ausschreitungen in Jerusalem Israel ist im Konflikt mit sich selbst

Meinung | Tel Aviv · Wieder türmen Palästinenser im Ramadan Steine in der Al-Aksa-Moschee auf und wieder stürmen israelische Polizisten das Gebäude. Doch etwas ist dieses Jahr anders: Israel ist nicht nur mit den Palästinensern im Konflikt, sondern auch mit sich selbst.

Ein palästinensischer Gläubiger geht vorbei an israelische Polizisten auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee in der Altstadt von Jerusalem während des muslimischen heiligen Monats Ramadan.

Ein palästinensischer Gläubiger geht vorbei an israelische Polizisten auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee in der Altstadt von Jerusalem während des muslimischen heiligen Monats Ramadan.

Foto: dpa/Mahmoud Illean

Es fällt schwer, sich angesichts der Bilder aus der Al-Aksa-Moschee ein zynisches „Alle Jahre wieder“ zu verkneifen. Wieder einmal türmen Palästinenser mitten im Ramadan Steine innerhalb der ehrwürdigen Mauern auf, wieder einmal stürmen israelische Polizisten die Moschee, um sie zu räumen. Auch die Verlautbarungen klingen jedes Jahr gleich. Al-Aksa ist unsere rote Linie, sagen die Palästinenser. Wir schützen den Status Quo, sagen die Israelis. Und dann fliegen Steine, Gummigeschosse und manchmal auch Raketen.