Kommentar Autofahrer-Sehtests: Sanfter Druck

Sinkt die Sehschärfe, dann steigt nach aller Erfahrung zugleich das Unfallrisiko. Mit der Pflicht zum regelmäßigen Sehtest würde das Autofahren also sicherer. Und weil alle Fahrer geprüft würden, gäbe es auch keine Altersdiskriminierung.

Eigentlich logisch: Trotzdem scheut die Politik aus Angst vor der mächtigen Autofahrer-Lobby eine gesetzliche Pflicht zum Wiederholungs-Sehtest. Es reicht in einer älter werdenden Gesellschaft nicht aus, im blinden Vertrauen auf freiwillige Augen-Checks zu setzen. Hier muss der Gesetzgeber mit sanftem Druck nachhelfen. Die Statistik zeigt, dass zu Wenige ihre Sehschärfe prüfen lassen. Forderungen nach einer pauschalen Altersgrenze fürs Autofahren sind aber Unsinn.

Ein Blick in die Unfallstatistik belegt, dass junge Raser mehr Unfälle bauen als - zugegeben - weniger häufiger fahrende Senioren.

Hinzu kommt, dass viele Senioren gerade in Vororten und in Landregionen auf ihr Auto angewiesen sind, weil sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln oft weder den Einkauf noch den Arztbesuch erledigen können.

Schon aus Eigeninteresse sollten mobile Senioren ihre Fitness regelmäßig testen lassen. Mit dem Alter nehmen, wie man weiß, auch die Wehwehchen zu. Wer auf seine Fahrtauglichkeit pocht, kann das durch sein verantwortungsbewusstes Handeln unterstreichen und regelmäßig einen freiwilligen Gesundheitscheck absolvieren.

Gleichgültig, ob mit 60, 70 oder 85 Jahren: Entscheidend für die Fahrtüchtigkeit ist nicht das Alter, sondern der allgemeine Gesundheitszustand

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