Klimawandel Besorgnis bleibt
Terrorgefahren und Flüchtlingsströme sind die aktuell alles beherrschenden Themen. Das drängt eine weit Besorgnis erregendere Entwicklung wie den Klimawandel leicht in den Hintergrund, zumal der jüngste Pariser Klimagipfel wahre Begeisterungsstürme ausgelöst hat.
Einlullen kann auch die vierte, relativ moderate Naturkatastrophenbilanz von Versicherern in Folge. Aber man darf nicht vergessen, dass Staaten sich in Paris nur zu freiwilligen Verpflichtungen bekannt haben und ein Regierungswechsel in einem Land schnell zu einer Kehrtwende führen kann. Schadensbilanzen der Assekuranz sind ohnehin nur Momentaufnahmen.
Was zählt, ist der Trend und der zeigt allen seriösen Wissenschaftlern, dass der Klimawandel bereits begonnen hat.
Immer häufigeres Extremwetter wie ein Winter ohne Schnee ist auf Generationen hinaus programmiert. Die Frage ist nur, wie oft so etwas geschieht und das Ausmaß von Extremwetter. Schneemangel ist dabei noch ein relativ kleines Übel, auch wenn Wintersportorte das anders sehen mögen.
Dürren im Sommer und Ernteausfälle werden auch in unseren Breitengraden zur neuen Normalität. Große Überschwemmungen wie derzeit in Nordengland gehören ohnehin schon zum gewohnten Bild. Mildern kann man daraus entstehende Schäden einerseits durch Vorsorge wie Frühwarnsysteme und Dämme, andererseits durch Versicherungen.
Die fehlen vor allem in Entwicklungsländern, aber auch hierzulande gibt es weiße Flecken wie bei Ernteausfallpolicen. Hier sind EU-Politiker gefragt. Auch wenn sie derzeit mit anderem beschäftigt scheinen.