Kommentar zum Bonner Corona-Krisenstab Besser spät als nie

Bonn · Die Bonner Stadtverwaltung hat entschieden, in Vierteln mit besonders hohen Infektionsquoten verstärkt impfen zu lassen und transparenter mit Daten umzugehen. Für Euphorie ist aber noch zu früh, kommentiert Rüdiger Franz.

 In Neu-Tannenbusch sind die Infek­tionszahlen hoch.

In Neu-Tannenbusch sind die Infek­tionszahlen hoch.

Foto: Meike Böschemeyer

Na bitte, geht doch, möchte man der Stadtverwaltung nach den jüngsten Beschlüssen ihres Corona-Krisenstabs gern zurufen. Noch allerdings bleibt abzuwarten, wie die grundsätzliche Entscheidung für verstärkte Impfmaßnahmen in Vierteln mit besonders hohen Infektionsquoten und für einen offeneren, transparenteren Umgang mit detaillierten und aktuellen Daten am Ende wirklich in die Tat umgesetzt werden wird. Dass der Weg vom Entschluss zu seiner Realisierung mühsam, lang und dornig werden kann, hat man in Bonn leider schon zu oft erlebt, um angesichts der jüngsten Stellungnahme aus dem Stadthaus sofort in Euphorie zu verfallen. Die Kritik daran, dass sie für ihre Erkenntnis ziemlich lange brauchte, hat sich die Verwaltung jedenfalls zurecht eingehandelt. Wenn sie im Sinne ihrer Bürger jetzt in die Spur finden sollte, verdient das aber auch Zuspruch: Besser spät als nie.