Kommentar Bisher keine Empfehlung
Es war schon häufiger so, dass nach dem Auftaktwochende an Austragungsorten von Leichtathletik-Weltmeisterschaften über mangelndes Zuschauerinteresse lamentiert wurde. Wer sich vier Jahre zurückerinnert, dem kommen vielleicht auch wieder die kritischen Stimmen in den Sinn, die es nach dem Auftakt der deutschen Heim-WM gegeben hat.
Auch das Berliner Olympiastadion war am Tag des 100-m-Finale mit Usain Bolt nicht ausverkauft. Dennoch waren die Zuschauerlücken nicht so groß wie in Moskau und die Stimmung besser, keine Frage.
Wer von den Athleten bei Olympia in London war, hat eine enorme Fallhöhe. Der britische Sportsgeist und die Weltoffenheit der englischen Metropole haben 2012 neue Maßstäbe gesetzt. Unter diesem Eindruck stand der deutsche Zehnkämpfer Rico Freimuth, als er gestern die russischen WM-Gastgeber harsch wegen ihrer Unfreundlichkeit kritisierte.
Wenn man sich umhört, fühlen viele Sportler, Trainer und Gäste sich dieser Tage erklärtermaßen nicht sonderlich wohl in der russischen Metropole, die das 100 Millionen Euro teure größte Weltsportereignis des Jahres mit Teilnehmern aus 206 Nationen auch nutzen will, um Referenzen für eine Bewerbung um olympische Sommerspiele zu sammeln. Bislang ist die WM keine Empfehlung für Moskau.