Glosse Blauhelme für Bonn

Meinung | Bonn · Die Panne in einem Mehlemer Briefwahlbezirk provoziert geradezu einen Einsatz internationaler Wahlbeobachter bei der nächsten Stichwahl. Es sei denn, man macht es wie im Asterixheft.

 Verschiedene Stimmzettel stecken in einem Stimmzettelumschlag für die Briefwahl zur Kommunalwahl (Symbolbild).

Verschiedene Stimmzettel stecken in einem Stimmzettelumschlag für die Briefwahl zur Kommunalwahl (Symbolbild).

Foto: dpa/Friso Gentsch

Keine Frage, so eine Wahl ist eine komplizierte Sache. Daran ändert auch das idiotensichere Divisorverfahren samt Standardrundung nach Sainte-Laguë und Schepers nichts, bei dem bekanntlich nur rasch die Ausgangszahl der Sitze für die Sitzverteilung und den Verhältnisausgleich aus den Reservelisten festgestellt und sodann der Zuteilungsdivisor ermittelt werden muss, bevor die bereinigte Gesamtstimmenzahl kurzerhand durch die Ausgangszahl dividiert wird, um die Stimmenzahl ganz simpel durch den Zuteilungsdivisor zu teilen. Am Ende noch Standardrundung und Zuteilung, und fertig ist die Laube. Haarig wird es verständlicherweise oft dann, wenn es ans Zählen, Stapeln und Sortieren von Papierblättern geht, weshalb die Chose in Bonn auch nur schieflaufen konnte. Unklar ist derzeit, ob zur Feststellung des vorläufigen amtlichen Endergebnisses Lottofee Karin Tietze-Ludwig reaktiviert werden muss oder es die Bonner machen wie in „Asterix auf Korsika“: Dort sind die Wahlurnen schon vor dem Wahltermin voll, werden jedoch ungeöffnet ins Meer geworfen und dann gewinnt der Stärkere.