Kommentar zur Videoüberwachung in Bonn Traurig, dass es soweit kommen musste

Bonn · Ab sofort will die Polizei Wiesen und Wege im Hofgarten per Kamera überwachen. Wie effektiv die Wirkung ist, hat sich in Bonn bereits gezeigt, keine Frage. Dass die Überwachung überhaupt erforderlich wurden, mutet gleichwohl befremdlich an.

 Die Videoüberwachung in Bonn wird auf den Hofgarten ausgeweitet.

Die Videoüberwachung in Bonn wird auf den Hofgarten ausgeweitet.

Foto: Benjamin Westhoff

Es ist schon traurig, dass es soweit kommen musste: Nach der Rheinpromenade und der Poppelsdorfer Allee wird die Polizei ab sofort auch die Wiesen und Wege im Hofgarten und am Alten Zoll mit Videokameras beobachten. Als gebürtiger Bonner kann man sich da schon schämen, denn nicht zuletzt für alle Besucher dieser wunderbaren und historischen Flecken entsteht der Eindruck, dass man die Bewohner mit ihrer schönen Stadt offenbar im Dunkeln nicht allein lassen kann. „Es ist ruhig hier, friedvoll, vielleicht, weil alles seine Ordnung hat“, schwärmte die britische Sängerin Katie Melua noch am vergangenen Samstag im Interview mit dem General-Anzeiger über Bonn. Die Linsen der Polizeikameras trüben Sätze wie diesen durchaus ein – wobei natürlich immer noch die Hoffnung besteht, dass die Künstlerin am Ende Recht behält.