Wein trinken als gute Tat Auf dem Bonner Wochenmarkt Winzern aus dem Ahrtal helfen

Meinung | Bonn · In der Flutkatastrophe haben viele Winzer ihre Vorräte verloren, Weinberge wurden teilweise überschwemmt. Deshalb freuen sich die Winzer jetzt über Abnehmer für ihre Weine – ein Beispiel gibt es auch in Bonn.

 Winzer Nikolaus Josten verkauft auf  dem Wochenmarkt.   

Winzer Nikolaus Josten verkauft auf dem Wochenmarkt.  

Foto: Natalia Messer

Die Welle der Solidarität nach der Flutkatastrophe im Juli hat gezeigt: Es gibt ganz unterschiedliche Wege, den vom Hochwasser betroffenen Menschen zu helfen. Das gilt auch für die im Ahrtal zahlreich ansässigen Winzer. Für sie waren die vergangenen Monate denkbar schwer. Weinberge wurden überschwemmt, viele von ihnen haben neben ihren Häusern auch ihre Vorräte verloren.

Schnell formierten sich die Unterstützer, um ihnen zu helfen. So wurden etwa schlammbedeckte Flaschen symbolisch als „Flutwein“ verkauft. Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP), in dem 200 deutsche Weingüter organisiert sind, rief die Spendenaktion „Der Adler hilft“ ins Leben.

Und auch jetzt noch gibt es Unterstützung – etwa aus Bonn. Wer freitags und samstags über den Wochenmarkt auf dem Rathausplatz schlendert, dem begegnet in diesen Tagen ein neuer Verkaufsstand. Ein Besuch lohnt sich in diesem Fall nicht nur aus kulinarischer, sondern auch aus menschlicher Sicht.

Es handelt sich um den Stand von Nikolaus Josten, der in Mayschoß ein Weingut besitzt. Als jetzt vor Kurzem ein Platz auf dem Bonner Wochenmarkt vorübergehend frei wurde, hat Marktleiterin Inge Hankammer, die nach eigener Aussage selbst eng mit dem Ahrtal verbunden ist, dem Weinhändler einen Platz angeboten, wie es in einer Mitteilung der Deutschen Marktgilde heißt. Auf eine Standgebühr habe die Gilde in diesem Fall verzichtet.

Das bedeutet: Wer etwas Gutes tun und den Winzern unter die Arme greifen will, der muss hin und wieder nur ein Gläschen Wein aus dem Ahrtal trinken. Das klingt doch ziemlich verlockend.

Bitte nicht falsch verstehen: Wir wollen hier nicht zu übermäßigem Alkoholkonsum verleiten, aber es gibt ja durchaus auch die Möglichkeit, bei passender Gelegenheit eine Flasche an Freunde oder Verwandte zu verschenken. Und in Zeiten wie diesen ist ein Schluck für den guten Zweck sicherlich nicht verwerflich und so ganz nebenbei eine recht angenehme Art und Weise zu helfen.

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