Kommentar Bürger einbinden

Nun ist es also klar. Die fetten Jahre sind auch in Hennef vorbei. Das Haushaltssicherungskonzept kommt. Es gilt anzupacken und das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Die Stadt trägt nicht allein die Verantwortung für die Situation, muss aber handeln.

Da sind Verwaltung und Parteien gefordert. Sie sollten in den kommenden Wochen in Ruhe überlegen, welche Einsparpotenziale es gibt und wie die Einnahmesituation der Stadt verbessert werden kann.

Ob das Stadion unbedingt Flutlicht benötigt oder auf dem Gelände des abgerissenen Parkhauses ein neues entstehen soll - manche der angedachten Investitionen gehören noch mal auf den Prüfstand. Politische Polemik wäre allerdings Fehl am Platz und Schnellschüsse kontraproduktiv. Viele Entscheidungen wurden schließlich von breiten Mehrheiten mitgetragen. Einsparmöglichkeiten sollten nicht nur im Kultur- oder im sozialen Bereich gesucht werden.

Das wäre der falsche Weg, denn gerade diese Themenfelder formen den Charakter einer lebenswerten Stadt. Beim geplanten Gewerbegebiet Kleinfeldchen, das für die Einnahmesituation der Stadt durchaus einen positiven Effekt haben könnte, muss in punkto Verkehr noch mal nachgebessert werden, damit die Bürger diese Entscheidung auch mittragen können.

Apropos Bürger: Sie sollten jetzt eingebunden werden und ebenfalls Sparvorschläge machen. Ihnen muss aber klar sein, dass es ohne zusätzliche Belastungen nicht gehen wird. Ob nun durch eine Erhöhung der Grundsteuer B oder die Anhebung kommunaler Gebühren: man kann sich leicht ausrechnen, dass irgendwo die Bürger stärker zur Kasse gebeten werden. Nur sollten die Belastungen für die Bürgerschaft nicht zu drastisch ausfallen. Dann könnte es - ähnlich wie in der Nachbarstadt Siegburg - auch im beschaulichen Hennef ungemütlich werden.

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