Glosse Cancel Culture und ihre Folgen für Bonner Straßennamen

Bonn · Was wäre, wenn sich die Errungenschaften der Cancel Culture auf die Bonner Straßen ausweiten würden? Viele bekannte Straßennamen stünden dann wohl auf dem Prüfstand, glossiert GA-Redakteur Rüdiger Franz.

 Die Mohrenfigur am Bonner Beethovenhaus.

Die Mohrenfigur am Bonner Beethovenhaus.

Foto: Benjamin Westhoff

Dass wir bald vielleicht wieder spätestens um neun Uhr zu Hause sein müssen, ist klasse. Denn es erinnert uns an Sanostol und „Brauner Bär“ und an Zeiten, da die CDU bei Bonner Kommunalwahlen auf 53 Prozent kam und auf dem Münsterplatz statt alberner Flashmobs noch Spektakel wie Papstbesuche und Rekrutengelöbnisse zu erleben waren. Außenveranstaltungen standen schon damals hoch im Kurs. Nein, nicht wegen Corona, sondern weil die Beethovenhalle manchmal wegen Einsturzgefahr außer Betrieb war, was sich die jungen Leute heute natürlich nicht mehr vorstellen können. Weil Indianerkostüme seinerzeit noch zur wohlsortierten Garderobe jedes Achtjährigen gehörten, kennen wir auch das Spiel, bei dem der Häuptling unter den Christdemokaten gewinnt, der den längsten Federschmuck hat.