Kommentar zur Bonner Drogenszene Cannabis legalisieren

Meinung | Bonn · Um illegalen Drogenhandel einzudämmen, müssten weiche Drogen wie Cannabis legalisiert werden, findet GA-Redakteur Nicolas Ottersbach. Dann gäbe es auch weniger Kriminalität im Bonner Hofgarten.

 Am Hofgarten verticken Dealer in den Abendstunden Drogen. Sie halten sich oft in der Nähe der U-Bahn-Ausgänge auf. Passanten fühlen sich belästigt.

Am Hofgarten verticken Dealer in den Abendstunden Drogen. Sie halten sich oft in der Nähe der U-Bahn-Ausgänge auf. Passanten fühlen sich belästigt.

Foto: Nicolas Ottersbach

Ein Hofgarten ohne Drogen? Das ist kaum denkbar. Und fragt man die Älteren der Stadt, wurde dort immer gedealt, vor allem mit Cannabis. Daran konnten all die Kontrollen der Bonner Polizei in den vergangenen Jahren nichts ändern. Warum? Weil die Dealer nicht dumm sind. Sie lassen sich einfach nicht erwischen. Kommt die Polizei, zerstreuen sie sich in alle Himmelsrichtungen. Werden sie dann doch kontrolliert, zum Beispiel von Beamten in Zivil, haben sie nicht genug Drogen bei sich, um eine gravierende Strafe zu bekommen. Die Polizei kann noch so viel Präsenz zeigen: Am Ende ist das Kräftemessen ein Kampf gegen Windmühlen, der Personal kostet, ohne einen wirklichen Erfolg vorzuweisen. Dann verlagert sich der illegale Marktplatz eben woanders hin.