Kommentar Coming-out - Hitzlspergers Mut tut gut

Danke, Thomas Hitzlsperger! Für den Mut, sich als erster prominenter Kicker öffentlich zu einer homosexuellen Orientierung bekannt zu haben. Das war gewiss nicht leicht.

Denn die Welt des Fußballs wird immer noch - ganz gleich ob auf Weltklasse- oder Kreisliga-Ebene - von vermeintlich männlichen, in Wirklichkeit längst überholten patriarchischen Werten geprägt.

Die Mär von den elf Freunden zählt im Profisport ebenso dazu wie ein verstaubtes Bild von Männlichkeit, in dem für gleichgeschlechtliche Sexualität kein Platz ist. In anderen gesellschaftlichen Bereichen ist Homophobie, also die gegen Schwule und Lesben gerichtete Feindseligkeit, längst nicht mehr so verbreitet - die katholische Kirche vielleicht ausgenommen.

[kein Linktext vorhanden]Die "Beichte" des 52-maligen Fußball-Nationalspielers hat sofort großen Respekt ausgelöst. Sie kann ein Mehr an Toleranz bewirken - ähnlich wie die Offenheit, mit der die ehemalige Stabhochspringerin Yvonne Buschbaum 2007 ihre folgende Geschlechtsumwandlung ankündigte. Yvonne heißt längst Balian und fühlt sich wohl.

Zwar ist es bezeichnend für die weiterhin in zu vielen Köpfen existierenden Schranken, dass sich Hitzlsperger erst nach der Karriere zum Outing entschloss. Aber ein Anfang ist gemacht, und das ist gut so.

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