Kommentar zum tödlichen Masken-Streit in Idar-Oberstein Da braut sich etwas zusammen

Meinung | Bonn · Ein junger Mann, der zum Schutze der Gemeinschaft die Corona-Maßnahmen durchsetzt, bezahlt das mit seinem Leben. Das darf niemand hinnehmen. Die Tat von Idar-Oberstein zeigt, welcher Gefahr Bahnschaffner, Angestellte im Supermarkt oder Impfteams täglich ausgesetzt sind.

 Blumen am Tatort in Idar-Oberstein: Menschen an vorderster Front werden bereits immer häufiger bedroht, beschimpft und angegriffen. Jetzt müssen sie auch noch fürchten, dass ein Masken-Streit tödlich endet.

Blumen am Tatort in Idar-Oberstein: Menschen an vorderster Front werden bereits immer häufiger bedroht, beschimpft und angegriffen. Jetzt müssen sie auch noch fürchten, dass ein Masken-Streit tödlich endet.

Foto: dpa/Birgit Reichert

Die Ereignisse an einer Tankstelle in Idar-Oberstein eröffnen eine neue Dimension. Zum ersten Mal ist offenbar im Zusammenhang mit Corona-Maßnahmen ein Mensch gewaltsam zu Tode gekommen. Ein Mann soll einen jungen Verkäufer kaltblütig erschossen haben, weil dieser ihm ohne Maske kein Bier verkaufen wollte. Der mutmaßliche Täter nannte als Motiv den Ärger über die Corona-Einschränkungen. Erst die Ermittlungen und ein Richterspruch werden aufklären, in welcher psychischen Verfassung der Mann war, welche Probleme er sonst noch hat und wie tief er in der Verschwörungs-Szene steckt. Aber Fakt ist: Ein junger Mann, der zum Wohle der Gemeinschaft die Corona-Maßnahmen durchgesetzt hat, hat das mit seinem Leben bezahlt. Das darf niemand hinnehmen.