Kommentar zum WM-Krawall in Brüssel Dahinter steckt mehr

Meinung · Eine falsche Geste mag sich mit einer falschen Reaktion zu Gewalt aufbauen, wie Sonntag in Brüssel nach dem WM-Sieg Marokkos über Belgien. Doch dass es in mehreren Städten länderübergreifend geschah, muss für unter der Oberfläche lauernde Fehlentwicklungen sensibilisieren, kommentiert unser Autor.

 In Brüssel kam es nach der belgischen Niederlage bei der WM zu Ausschreitungen.

In Brüssel kam es nach der belgischen Niederlage bei der WM zu Ausschreitungen.

Foto: dpa/Nicolas Maeterlinck

Für den Augenblick sollte man die Gewalt auf den Straßen von Brüssel, Lüttich und Antwerpen nicht überbewerten. Da mag es übertriebene Empfindsamkeiten gegeben haben, als Marokkaner als Sieger feiernd auf die Straßen zogen und belgische Autofahrer und Passanten angesichts der Niederlage ihrer Mannschaft das gar nicht gut fanden. Was an städtischem Mobiliar zerstört wurde, ist im Rahmen dessen gewesen, was an manchen gewöhnlichen Bundesliga-Spieltagen Opfer von Betrunkenen wird. Bei den Mai-Krawallen von Berlin ging es stets schlimmer zu.