Kommentar zu Auffrisch-Impfungen Dank kollektivem Versagen droht ein dritter Corona-Winter

Meinung | Düsseldorf · Spahn empfiehlt Auffrischimpfungen für alle vor Ende der Sechs-Monats-Frist. Damit löst er einen Sturm auf die Praxen aus, die Älteren kommen unter die Räder. Ein Konzept zur Priorisierung fehlt. Minister Planlos und die behäbige Stiko bringen das Land in eine kritische Lage.

   Jens Spahn (CDU), geschäftsführender Bundesgesundheitsminister, bei einer Pressekonferenz zur aktuelle Situation in der Coronapandemie.

Jens Spahn (CDU), geschäftsführender Bundesgesundheitsminister, bei einer Pressekonferenz zur aktuelle Situation in der Coronapandemie.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Die vierte Welle überrollt Deutschland. Und das wichtigste Instrument, um sie zu brechen, sind Booster-Impfungen. Die niedergelassenen Ärzte impfen seit Wochen wie Weltmeister. Doch nun bringt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit seiner Empfehlung, jeder könne sich vor Ende der Sechs-Monats-Frist boostern lassen, alles durcheinander. Der CDU-Politiker löst so einen Ansturm auf die Praxen aus. Doch ein Konzept für die Priorisierung hat Spahn nicht. Damit drohen die Menschen unter die Räder zu kommen, die den Booster besonders brauchen: Ältere und chronisch Kranke.