Kommentar Das Aus für die Drohne "Euro Hawk" - Absturz eines Falken

Das Verteidigungsministerium meldet den Absturz eines Falken, eines sehr teuren. 562 Millionen Euro hat der Bund für Entwicklung und Erkundung der Aufklärungsdrohne "Euro Hawk" ausgegeben. Das Geld ist zu mehr als der Hälfte verloren.

Wegen technischer Probleme und dem erwarteten Nein bei der Zulassung für den europäischen Luftraum wird der "Euro Falke" nie in Diensten der Bundeswehr aufklären. Für die Militärplaner wie auch für Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) ist das Aus für die gewünschte unbemannte Aufklärungsdrohne mehr als nur eine Panne.

Es ist eine Blamage, die nicht verkleistern kann, dass die Strategen im Verteidigungsministerium mindestens eine Viertel Milliarde Euro Steuergeld verbrannt haben. Gerade so, als koste es den Steuerzahler überhaupt nichts!

Es bleibt die Hoffnung, dass zumindest die andere Hälfte, die etwa 250 Millionen teure Sensorentechnologie, noch für ein Nachfolgermodell passend gemacht werden kann. De Maizière hat erklärt, dass er die Bundeswehr, die immer häufiger mit Auslandseinsätzen konfrontiert wird, auch mit waffenfähigen Drohnen ausrüsten will. Der Markt dafür ist klein. Als Lieferanten kommen die USA und Israel in Frage.

Im Falle der USA kommt das Problem hinzu, dass die Hersteller keinen Einblick in systemrelevante Unterlagen gewähren wollen. Am Ende wird der Bundestag in einer Sache entscheiden, die auch ethische Fragen berührt. Eine Gratwanderung. De Maizière sagt selbst, dass es sauberen Krieg nicht gibt.

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