Kommentar Das SPD-Personal - Einer wird gewinnen

Rückblende 2009: Die SPD war durch das 23-Prozent-Debakel bei den Bundestagswahlen am Boden zerstört. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein. Die Partei ist in den meisten Bundesländern an der Regierung beteiligt und kann im Bundesrat eine blockierende Gegenmacht gegen Schwarz-Gelb organisieren.

Die SPD beginnt ihre Euro-Strategie zu überdenken, um den Druck auf die Kanzlerin zu erhöhen. Für die Partei ist das eine sehr gute Zwischenbilanz. Wenn da nur nicht der Streit um das Spitzenpersonal für die Bundestagswahl 2013 wäre. Drei Männer bewerben sich und tun gegenüber den Medien so, als ob sie sich selbstlos der Herausforderung stellten, Angela Merkel aus dem Kanzleramt zu vertreiben.

Die Schauspielkünste der Kandidaten-Troika wirken freilich wenig überzeugend.Es gibt sachliche Argumente: Sigmar Gabriel hat volle Versammlungssäle, weil er einen hohen Unterhaltungsfaktor besitzt, aber in den Augen mancher Beobachter wenig inhaltlichen Tiefgang verbreitet. Frank-Walter Steinmeier hat sich politisch-rhetorisch steil nach oben gearbeitet.

Die Frage dürfte sein, ob auch die Gesundheit nach seiner Nieren-Transplantation wieder soweit hergestellt ist, dass er 18 Stunden Arbeit pro Tag durchhält. Peer Steinbrücks Themen passen in die krisengeschüttelte Zeit des Euro. Der Finanzexperte könnte am ehesten die Themen, die das Land beherrschen, politisch nutzbar machen. Doch die Sozialdemokraten zieren sich, die zentrale Personalie zügig zu beschließen. Das kann sich noch ändern.

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