Kommentar Datendiebstahl - Schutzaufgabe

Das Wichtigste zuerst: Computer reinigen, Zugangscode ändern! Deutschland erfährt von einem gewaltigen Datenklau. Online-Kriminelle haben 16 Millionen E-Mail-Konten sowie die dazugehörigen Passwörter geknackt.

Damit können die digitalen Großdiebe im schlechtesten Fall auch online auf Kosten des gehackten E-Mail-Inhabers einkaufen gehen, wenn Max Mustermann für seine Bestellungen in Online-Shops dieselben Anmeldedaten verwendet hat wie für sein geknacktes E-Mail-Fach.

Tatsächlich zeigt der Fall die wahre Dimension der Möglichkeiten im doch so unbegrenzten weltweiten Netz. Der massenhafte Datenklau belegt: Das digitale Netz braucht Regeln und einheitliche Sicherheitsstandards. Die Cyber-Kriminellen sind Ermittlern und der Wirtschaft häufig um eine Länge voraus.

[kein Linktext vorhanden]In der vernetzten Welt gehört Datensicherheit umso mehr nach oben auf die Liste der Themen, die Regierungen, nachgeordnete Behörden und auch Unternehmen angehen müssen. Ein IT-Sicherheitsgesetz könnte immerhin Mindestanforderungen für die Betreiber kritischer Infrastrukturen festschreiben.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat jetzt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik für die Warnung der Öffentlichkeit nach dem massenhaften Datenklau gelobt. Dabei weiß die Behörde seit Wochen von dem Fall. Nun gut, werden viele Nutzer sagen, den Diebstahl hat das amtliche Expertenwissen nicht verhindert. Doch Sicherheit im Internet gehört längst zu den Schutzaufgaben des Staates.

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