Kommentar zur Reisebranche in der Corona-Krise Dauerhafte Entlastung

Meinung | Bonn · Grenzschließungen treffen die Tourismus-Branche hart. TUI bittet um Staatshilfe. Am Airport Köln/Bonn starten deutlich weniger Flüge. Lufthansa verringert die Kapazität auf zehn Prozent, Ryanair legt die Maschinen still. Dauerhafte Entlastungen durch den Staat wären wichtig, kommentiert GA-Korrespondetin Brigitte Scholtes.

 Reiseveranstalter wie Tui oder FTI haben ihren Reisebetrieb im März weitgehend eingestellt.

Reiseveranstalter wie Tui oder FTI haben ihren Reisebetrieb im März weitgehend eingestellt.

Foto: dpa-tmn/Sina Schuldt

Die Corona-Krise stellt die Reise- und Tourismuswirtschaft vor nie gekannte Herausforderungen. Wenn Länder ihre Grenzen schließen, dann trifft das die Reisebranche mit voller Wucht. Die Staaten schotten sich ab und versuchen zunächst einmal, innerhalb ihres Territoriums die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Bundesregierung bietet zwar Hilfen an, aber ob die reichen, um kleine Fluglinien vor der Pleite zu bewahren, ist fraglich.

Denn Kredite, die man nach einigen Jahren wieder zurückzahlen muss, belasten das operative Geschäft in den nächsten Jahren. Wie schnell und wie kräftig das wieder in Gang kommt, wenn die Krise durchgestanden ist, ist fraglich. Bei den Fluggesellschaften dürfte es zu der Konsolidierung kommen, die seit Jahren nötig gewesen wäre.

Die großen Fluggesellschaften werden die Krise überstehen. Die Größe dürfte auch ausschlaggebend sein für die anderen Unternehmen im Tourismus. Hier sind es wohl ebenso die kleinen Reiseanbieter, Reisebüros, Hotels, die die Zeche zahlen werden. Auch ihnen nutzen die Liquiditätshilfen der Bundesregierung zwar, aber fraglich ist, ob sie sich mit einem weiteren Kredit belasten wollen. Deshalb wären tatsächliche dauerhafte Entlastungen durch den Staat wichtig.

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