Kommentar Debatte um die Pendlerpauschale - Kein Handlungsdruck

Mit Sprit lassen sich nicht nur Autos antreiben, sondern auch zahlreiche Debatten befeuern. Immer wenn das Benzin besonders teuer ist, brechen sie los: Diejenige um angeblich zu hohe Mineralölsteuern, mit denen die Bürger abgezockt werden. Diejenige um ein angebliches Kartell der Tankstellenbetreiber, dem die Autofahrer wehrlos ausgesetzt sind.

Diejenige um alternative Antriebe, die immer noch nicht da sind, weil sie von der Autolobby erfolgreich verhindert würden. Und schließlich diejenige um die Pendlerpauschale, die viel zu niedrig sei und damit vor allem Landbewohner, die zur Arbeit in die Stadt pendeln, benachteiligt.

Wie immer bei den Debatten um hohe Spritpreise profilieren sich alle Parteien und Experten mit ihren Meinungen und es passiert - nichts. Denn nach einiger Zeit sinken die Spritpreise wieder und die Öffentlichkeit wendet sich anderen Themen zu.

Gut so. Es ist zwar richtig, dass der Spritpreis zuletzt etwas stärker gestiegen ist als die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Autofahren ist aber im Verhältnis zum Einkommen heute immer noch viel billiger als vor 30 oder 40 Jahren. Im europäischen Vergleich zahlen Autofahrer in Deutschland auch nicht überdurchschnittlich viel.

Wer auf dem Land lebt, hat zwar eine höhere Tankrechnung, wenn er in die Stadt zur Arbeit fährt, dafür wohnt er billiger. Was sind denn die Folgen? Jetzt bekommen Busse und Bahnen, Mitfahrzentralen und Carsharing mehr Zulauf. Manche kaufen sich ein neues Fahrrad. Was ist daran verkehrt?

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