Kommentar zum G20-Gipfel Demaskiert

Meinung · Wie umgehen mit Angriffskriegern? Wie in der Phase internationaler Ächtung Russlands mit dessen Außenminister beim G20-Treffen an einem Tisch sitzen? Doch Sergej Lawrow machte es den anderen Außenministern auf Bali leicht, schreibt unser Autor.

     Russlands Außenminister Sergej Lawrow verließ den G20-Gipfel vorzeitig.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow verließ den G20-Gipfel vorzeitig.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Er hätte sich beim G20-Treffen geben können, wie es deutsche Intellektuelle in Briefen suggerieren. Ein scheinbar verhandlungsbereiter, friedensliebender, kompromissbereiter russischer Außenminister Sergej Lawrow wäre ein großes Problem für die anderen Teilnehmer gewesen. Doch der Mann Moskaus zeigte angesichts der schroffen Ablehnungsfront Nerven. Während sein Chef Wladimir Putin in Moskau rhetorisch breitbeinig davon sprach, in der Ukraine „noch gar nicht richtig angefangen“ zu haben, demaskierte sich Lawrow auf Bali als dünnhäutig, floh vor jedem anklagenden Wort und reiste vorzeitig ab.