Kommentar Demografiegipfel - Chancen für alle

Der Titel des Treffens am Donnerstag macht stutzig: "Erster" Demografiegipfel. Es mutet merkwürdig an, dass die Bundesregierung zu einem Thema Wirtschaft, Verbände, Kommunen und Wissenschaftler einlädt, das spätestens seit den 90er Jahren die Politik umtreibt.

Längst müsste in allen Köpfen angekommen sein, dass wir alle immer älter werden, immer weniger Kinder zur Welt bringen und dadurch in allen Lebensbereichen vor neue Herausforderungen gestellt sind.

Es muss also niemand mehr wachgerüttelt werden durch einen Demografiegipfel. Die Veränderungen sind in vollem Gang. Es gibt Bevölkerungsbewegungen von Ost nach West, aus den strukturschwachen Regionen in den neuen Ländern gen Bayern und Baden-Württemberg, wo Arbeitsplätze locken.

Die Kommunen mit schwindender Bevölkerung müssen sehen, wie sie die Infrastruktur für weniger Menschen aufrecht erhalten - das reicht von der Organisation des Schulunterrichts bis zur öffentlichen Kanalisation. Im Gesundheitswesen geht es um die Versorgung mit Ärzten und Pflegepersonal. Das berührt wiederum die Frage: Haben wir überhaupt genügend Fachkräftenachwuchs?

Ein Land, das die Wiedervereinigung bis heute bewundernswert gemeistert hat, wird auch mit den Folgen des demografischen Wandels fertig werden. Wichtig ist vor allem, die bevorstehenden Veränderungen nicht von vorne herein abzulehnen. Das gelingt am besten, wenn man den Wandel mitgestalten kann. Dabei ist es nicht nur Aufgabe der Politik, dies zu ermöglichen. Jeder Einzelne kann mitmachen, wenn er nur will.

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