Kommentar zur Regierungskrise Der Fall Italien

Meinung | Rom · Das größte Problem an der Krise ist ihr Zeitpunkt. Im Juli haben sich die Staats- und Regierungschefs der EU über die Corona-Hilfen geeinigt. Jetzt wäre der Zeitpunkt, die Weichen zu stellen, kommentiert Julius Müller-Meiningen.

   Regierungskrise in Italien: Journalisten warten vor dem Präsidentenpalast in Rom auf Neuigkeiten.

Regierungskrise in Italien: Journalisten warten vor dem Präsidentenpalast in Rom auf Neuigkeiten.

Foto: dpa/Mauro Scrobogna

Regierungskrise in Italien, wen interessiert das überhaupt noch? Eines Tages wird die 67. Exekutive der Nachkriegszeit gebildet sein, ob mit Premier Giuseppe Conte oder ohne ihn, ist eine nachrangige Frage. Die chronische Instabilität verleitet zu Desinteresse. Doch steht für Italien, aber auch für Europa so viel auf dem Spiel wie lange nicht. Das liegt vor allem an der Corona-Pandemie und ihren Folgen. Die taktischen Manöver in der italienischen Politik sind uninteressant, das schon. Ihre Folgen können dramatisch sein.