Der Nürburgring: Teure Trennung

Mit ihrer Entscheidung am Dienstag, den Pachtvertrag mit den privaten Betreibern des Nürburgrings zu kündigen, hat die rheinland-pfälzische Landesregierung ein Ende mit Schrecken herbeigeführt.

Denn die Trennung von Jörg Lindner und Kai Richter wird teuer. Weil das Land über die Nürburgring GmbH selbst für eine nicht absehbare Zeit als Betreiber einspringt und statt Einnahmen erst einmal Ausgaben hat. Weil die von den Pächtern zur Disposition gestellten Arbeitsplätze erhalten bleiben und die Mitarbeiter weiter bezahlt werden. Und weil ein Rechtsstreit mit den ehemaligen Pächtern um viel Geld droht.

Ob der Schritt, den die Landesregierung gegangen ist, zu diesem Zeitpunkt richtig war, kann heute noch nicht abschließend beurteilt werden. Denn Lindner und Richter ist es nun nicht mehr möglich, den Beweis zu erbringen, dass sie den Ring wirtschaftlich führen und ihre Pacht auch zahlen können. Anzukreiden ist ihnen sicher, dass sie die Menschen in der Region nicht für sich gewonnen haben. Wären die beiden mehr auf die Anwohner zugegangen, wäre vieles einfacher gewesen.

Und die Politik? Sie muss zugeben, dass das Konzept mit einem überdimensionierten Erlebnispark in der Eifel gescheitert ist. Das gilt für die Mainzer Opposition, die lange auch für das Projekt war. Das gilt aber noch mehr für die SPD und Kurt Beck. Nie ist er müde geworden, den Erfolg des Projekts zu beschwören. Jetzt wird es für ihn zum Schrecken ohne Ende. Denn der Misserfolg am Ring wird ihn bis zum Auszug aus der Staatskanzlei begleiten.

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