Kommentar zur Justizreform in Israel Der Schaden ist gewaltig

Meinung | Tel Aviv · Benjamin Netanjahu hat diese Krise nicht allein erschaffen, und sie wird mit Netanjahu nicht enden. Seine rechts-religiöse Koalition hat mit ihrem rücksichtslosen Vorpreschen die Gräben offengelegt, die Israels Gesellschaft schon lange durchziehen und die manche für die größte Bedrohung des Staates halten.

Zwei israelische Polizistinnen verhaften eine Demonstrantin während eines Protests gegen den Plan von Premierminister Netanjahu zur Überarbeitung der Justiz.

Zwei israelische Polizistinnen verhaften eine Demonstrantin während eines Protests gegen den Plan von Premierminister Netanjahu zur Überarbeitung der Justiz.

Foto: dpa/Ilia Yefimovich

Benjamin Netanjahu hat ausgedient. Lange galt Israels Ministerpräsident als genialer Stratege der Macht, ein Meister der Ränkespiele mit feinem Instinkt für die Wünsche und Ängste der Menschen. Doch nun hat er sich fatal verkalkuliert. Selbst wenn er die Justizreform noch aufhält, worauf vieles hindeutet: Der Schaden ist angerichtet, und er ist gewaltig.