Kommentar zu drohenden Streiks bei der Bahn Der Wille fehlt

Meinung · In dieser Woche könnten die Lokführer streiken. Es droht ein längerer Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn. Es drängt sich der Eindruck auf, dass seitens der GDL von Anfang an auf einen Streik hingearbeitet wurde, kommentiert Wolfgang Mulke.

 Sachsen-Anhalt, Halle (Saale): Ein ICE verlässt den Hauptbahnhof in Richtung Berlin.

Sachsen-Anhalt, Halle (Saale): Ein ICE verlässt den Hauptbahnhof in Richtung Berlin.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Die Bahnkunden müssen sich schlimmstenfalls auf einen langen Arbeitskampf der Lokführer einstellen. Arbeitgeber und Gewerkschaft finden in dieser Tarifrunde keinen Draht zueinander. Wer daran die Schuld trägt, lässt sich von außen nicht abschließend beurteilen. Klar ist nur, dass es für die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) um mehr als nur einen Lohnzuschlag oder einen Corona-Bonus geht. Sie will der größeren Konkurrenzorganisation EVG Mitglieder abjagen und nicht mehr nur das Zugpersonal vertreten. Dafür braucht GDL-Chef Claus Weselsky einen Erfolg bei den Tarifverhandlungen. Er muss für seine Leute mehr herausholen, als es die EVG vermochte.