Kommentar zur Aktion der Linksjugend Die Attitüde hinter der Straßenschild-Aktion nervt

Meinung | Bonn · Die „Linksjugend [‚Solid] Bonn“ hat das Straßenschild auf der Kurt-Georg-Kiesinger-Allee überklebt mit dem Namen der Frau, die den Kanzler einst wegen dessen NS-Vergangenheit ohrfeigte. Diese Art der Meinungsmache nervt kolossal.

 Die Linksjugend hat ein Straßenschild überklebt.

Die Linksjugend hat ein Straßenschild überklebt.

Foto: Linksjugend

Das Buch „Meine Meinung ist die richtige“ ist seit dem Halloween-Tag um ein Kapitel reicher. Bereits im Vorwahlkampf hatten einige Gruppen CDU-Plakate gefälscht und die echten überklebt, weil sie der Auffassung waren, die CDU-Wahlbotschaften bedürften einer Überarbeitung ins Wahrheitsgemäße. Die Linksjugend hat nun entschieden, nach dem Alt-Kanzler Kurt-Georg Kiesinger dürfe eigentlich aufgrund seiner unrühmlichen NSDAP-Vergangenheit keine Allee benannt sein. Wohl aber hätte Beate Klarsfeld, Journalistin und Watschn-Austeilerin gegen Kiesinger, eine solche Ehrung verdient. Klar, das neue Straßenzettelchen ist schnell abgerissen. Die Aktion wird eine Halbwertszeit haben wie weiland die Idee einer örtlichen (wohl unpolitischen) Strickgruppe, dem Skulpturenkopf von Konrad Adenauer an der B9 eine selbstgestrickte Mütze aufzusetzen; das Ordnungsamt schritt binnen einem Tag ein.