Kommentar zur Scholz-Befragung im Finanzausschuss Die Kunst des Zerredens

Meinung | Berlin · Olaf Scholz inszeniert sich gern als oberster Bekämpfer von Geldwäsche. Dennoch ist Deutschland bis heute Geldwäsche-Paradies geblieben. Scholz Auftritt bei der Sitzung des Bundestags-Finanzausschusses zeigt einmal mehr, er trägt für das Versagen der Anti-Geldwäsche-Einheit Fiu politische Verantwortung, meint unsere Autorin.

 Bundesfinanzminister Olaf  Scholz hat Fragen aller Fraktionen zur Durchsuchung seines Ministeriums im Zusammenhang mit Geldwäsche-Ermittlungen beantwortet.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat Fragen aller Fraktionen zur Durchsuchung seines Ministeriums im Zusammenhang mit Geldwäsche-Ermittlungen beantwortet.

Foto: dpa/Carsten Koall

War das jetzt nur ein Sturm im Wasserglas? Viel Aufregung um nichts? Wie raffiniert Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz für ihn schwierige Vorgänge wie die jüngsten staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen in seinem Ministerium umschiffen und zerreden, gewissermaßen „umscholzen“ kann, wie ein verärgerter Unionspolitiker nach der Sitzung des Bundestags-Finanzausschusses anmerkte, ist sicher eine eigene Qualität. Sie könnte Scholz bis ins Kanzleramt tragen. Doch der Minister muss sich Vorwürfe in der Causa der Anti-Geldwäsche-Einheit Fiu gefallen lassen, die sich nicht einfach abtun lassen.