Kommentar Die Lage in Syrien - Wenig Optionen

In Syrien geht es drunter und drüber. Israel wird langsam zur dritten Kriegspartei neben den Regierungstruppen und den Rebellen. In der Nacht zum Sonntag bombardierte die israelische Luftwaffe zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage Ziele in Syrien.

Das eigentliche Problem ist nicht, nach zwei Jahren Krieg in Syrien einen Grund zum Eingreifen zu finden, sondern die Frage, wie interveniert werden kann. Mehrere Möglichkeiten werden derzeit ausgelotet: Waffenlieferungen an die Rebellen im großen Stil.

Aber solche Waffenlieferungen bergen immer die Gefahr, dass das Gerät am Ende in die falschen Hände gerät, zumal die Rebellen mit recht zweifelhaften heiligen Kriegern durchsetzt sind. Bleibt die Flugverbotszone als zweite Option. Die kommt einer Kriegserklärung gegen das Regime gleich, denn sie müsste auch militärisch durchgesetzt werden.

[kein Linktext vorhanden]Die dritte Option macht Israel gerade vor. Militärische Schläge von Außen, die aber nur äußerst begrenzte Ziele verfolgen können, etwa mögliche Raketenlieferungen an die Hisbollah zu unterbinden. Das militärische Gleichgewicht im Land wird dadurch kaum verändert.

International gibt es derzeit in Sachen Syrien frustrierend wenige Optionen, die alle mit viel politischen und militärischen Risiken behaftet sind. Und über alledem steht die Frage, was geschieht, wenn das Regime in Damaskus militärisch in die Knie gezwungen wird. Dann dürfte das Chaos erst richtig beginnen. Syrien ist eine weitere Lektion dafür, dass sich Kräfteverhältnisse in einem Land von Außen trotz militärischer Überlegenheit nicht im eigenen Sinne verändern lassen.

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