Kommentar zur Wirtschaftsaktivität des Staates Die neue Macht

Berlin · In der Aufgabenverteilung zwischen Staat und Wirtschaft zeigt sich ein grundlegender Wandel. Die liberale Vorstellung, der Markt wird es schon richten und private Unternehmer können alles besser als der Staat, hat ausgedient.

 Zahlreiche Neufahrzeuge stehen auf dem ehemaligen Flugplatz Ahorn in Niedersachsen auf einer Landebahn, auf der die Zahl 27 zu sehen ist.

Zahlreiche Neufahrzeuge stehen auf dem ehemaligen Flugplatz Ahorn in Niedersachsen auf einer Landebahn, auf der die Zahl 27 zu sehen ist.

Foto: dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Über Jahrzehnte predigten Wirtschaftspolitiker das Credo des freien Spiels des Marktes. Der Staat zog sich aus vielen Bereichen zurück, privatisierte Beteiligungen und sorgte bestenfalls im Nachgang für eine passable Regulierung, etwa bei der Telekommunikation. Von dieser Zurückhaltung ist heute wenig übrig geblieben. Der Staat ist wirtschaftlich aktiv wie wohl noch nie im Westen Deutschlands. Er beteiligt sich an Konzernen in Schieflage, stützt in Not geratene Mittelständler, fördert den Verkauf von E-Autos oder die Entwicklung wasserstoffgetriebener Züge.  Womöglich wird er auch dem Ruf nach einem Fonds für die Zulieferer der Autoindustrie erhören. Mit diesem Instrument wollen IG-Metall, Grüne und SPD Mittelständlern die Zeit verschaffen, die sie für die Entwicklung von neuen Produkten brauchen.