Kommentar Die NRW-CDU nach Röttgen - Keine Lösung

Was sich die nordrhein-westfälische CDU da im tiefen Tal der Tränen nach der schlimmen Niederlage vom 13. Mai als Lösung ihres Führungsproblems ausgedacht hat, ist keine. Und alle Beteiligten wissen das. Aber: Eine Alternative gab und gibt es ebenso wenig. Denn das schöne Sprichwort "Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte" unterstellt ja, dass es diesen Dritten gibt, der in der Lage wäre, die NRW-CDU zu Erfolgen zu führen. Den aber gibt es nicht.

Es wäre nach dem Rücktritt von Norbert Röttgen ein schlechter Witz gewesen, einen Mann aus der zweiten Reihe der Bundes-CDU zum Spitzenmann in Düsseldorf zu küren, einen Ronald Pofalla etwa oder einen Hermann Gröhe. In der Landeshauptstadt war jedenfalls allen klar, dass dies erst recht keine Lösung sein konnte.

Also musste die Entscheidung zwischen Karl-Josef Laumann, dem bodenständigen Westfalen, und Armin Laschet, dem rheinischen Modernisierer, fallen. Auf beide aber kann die Landes-CDU derzeit nicht verzichten, weshalb beide jetzt eine Führungsposition bekleiden werden. Laumann bleibt, was er war: Fraktionschef. Laschet wird Landesvorsitzender.

Vorteil: kein Streit, keine Kampfabstimmung. Nachteil: Geklärt ist nichts. Die faktische Doppelspitze wird sich gegenseitig permanent kritisch beobachten, man kann auch sagen: blockieren. Und irgendwann, vielleicht nach der Bundestagswahl 2013, muss deshalb jemandem eine Lösung einfallen, mit der die NRW-CDU aussichtsreich in die nächste Landtagswahl ziehen kann. Mit der jetzt gefundenen jedenfalls nicht.

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