Kommentar Die Preiserhöhung bei der Bahn - Die nächste Runde

Alle Jahre wieder. Die Bahn erhöht ihre Preise und verärgert Millionen Kunden. Dieses Jahr sind es die gestiegenen Energiekosten, die das Unternehmen im Besitz des Bundes dazu treibt, erneut einen Aufschlag bei Fahrkarten und Bahncards zu verlangen.

Nicht vergessen werden darf: Auch der neue Bahnchef Rüdiger Grube will das Staatsunternehmen noch an der Börse platzieren.

Mögen die Bahnmanager die jetzige Preiserhöhung im europäischen Vergleich noch so sehr als moderat verkaufen und verteidigen, ärgerlich ist sie nach dem Preisaufschlag von 3,9 Prozent im vergangenen Jahr allemal. Bahnfahren ist gerade auf den schnellen und lohnenden ICE-Trassen im Inland schon länger nicht mehr die kostenbewusste Alternative zu Auto oder Flugzeug, erst recht, wenn mehr als zwei gemeinsam Reisende unterwegs sind.

Die Bahn hat sich mit ebenso umstrittenen wie milliardenteuren Megaprojekten wie "Stuttgart 21" keine Freunde gemacht. Geld machen die Bahnbosse dort locker, wo Geld winkt. Strecken auf dem flachen Land, dort also, wo viele Einkommensschwache und Ältere wohnen, die auf eine Anbindung in Städte angewiesen sind, werden gestrichen. Bürgerbahn?

Die Bahn bleibt, was sie ist: Ein großer Akteur auf dem hart umkämpften Markt des Personen- und Gütertransports. Und sie ist - bei aller Kritik - ein umweltfreundlicher Verkehrsträger. Für mehr Geld dürfen Kunden und Verbraucher auch mehr Leistung erwarten. In Kategorien der Bahn kann dies nur heißen: Sie muss pünktlicher werden und sie muss serviceorientierter arbeiten. Dann stimmt der Preis.

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