Kommentar Die rheinland-pfälzische CDU - Klöckners Verdienst

Der politische Gegner in Rheinland-Pfalz mag darüber lächeln, dass die CDU große Teile ihres Landesparteitags zur Feier des 65. Geburtstages umfunktioniert hat und dazu Dutzende von Gründungsmitgliedern, ehemalige Landesminister und andere verdiente Parteifreunde fortgeschrittenen Alters ins Rampenlicht holte.

Sie warf so einen Blick zurück auf die Tradition der Partei. All das war wichtig, um den Bogen zu schlagen von der in der Geschichte der rheinland-pfälzischen CDU tatsächlich "guten alten Zeit" über die Zerwürfnisse der vergangenen 25 Jahre bis hin zum Neuaufbruch unter Julia Klöckner.

Dass die Landesvorsitzende Helmut Kohl als Stargast auf die Bühne der Mainzer Rheingoldhalle holen konnte, dass er dann auch noch besonders lobende Worte über sie fand, all das tat ihr und vielen Delegierten gut. Doch Klöckners eigentliches Verdienst war es, Bernhard Vogel, den vor 24 Jahren im Streit geschiedenen früheren Landeschef und Ministerpräsidenten ein Versöhnungsangebot zu machen - ein Signal an die Basis: Seht her, wir wollen wieder alle einbinden.

Bei all der Vergangenheitsbewältigung kam am Samstag der Blick nach vorn allerdings etwas zu kurz. Klöckner riss in ihrer Rede viele Themen an, doch wie sie etwa die Haushaltssanierung in Angriff nehmen will oder welche Ideen sie zur Zukunft des Nürburgrings hat, das blieb weitgehend unklar. Spätestens wenn Kurt Becks Nachfolgerin Malu Dreyer als Ministerpräsidentin im Amt ist, muss auch Klöckner Farbe bekennen.

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