Die SPD und Rot-Rot im Saarland: Der Maas-Faktor

Die Linke würde so gern: Rot-Rot im Saarland, das wäre mit Blick auf die Wahlentscheidung im Bund 2013 ganz nach dem Geschmack von Gregor Gysi, dem unangefochtenen Frontmann der Links-Genossen.

Rot-Rot? War da nicht was? Das erste Linksbündnis in einem westdeutschen Bundesland würde nur möglich, wenn Oskar Lafontaine am Ende nicht am Kabinettstisch säße. Denn in der Saar-SPD ist nicht vergessen, wie Lafontaine, in längst vergangener Zeit einmal unumstrittene Nummer eins der SPD im Saarland, seinen einstigen Zögling Heiko Maas, den heutigen Vorsitzenden der Saar-SPD, im Wahlkampf 2009 vorgeführt hat.

Er werde sich doch seinem früheren Staatssekretär, einem "Subchef", nicht unterordnen. Maas hat das nicht vergessen. Und die Saar-SPD hatte sich entsprechend klar aufgestellt: Mit den Stimmen der SPD werde Lafontaine jedenfalls nicht zum Ministerpräsidenten gewählt.

Man sieht sich mindestens zwei Mal im Leben. Maas hat ein tiefrotes Bündnis mit der Linken ausgeschlossen, auch wenn es Linke-Fraktionschef Gysi noch so gerne herbeireden würde. Der SPD-Landeschef tut gut daran. Ein Bündnis mit Lafontaine würde allein menschlich nicht mehr funktionieren.

Schon die Grünen im Saarland waren 2009 einer möglichen Koalition mit Lafontaine aus dem Weg gegangen. Zu unberechenbar. So deutet gegenwärtig vieles auf eine große Koalition hin. Für das hoch verschuldete Bundesland muss dies nicht die schlechteste Variante sein. Offen ist nur: unter wessen Führung.

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