Kommentar Die Zukunft der Gemeinschaftswährung - Die Brandgefahr bleibt

Wenn heute der dauerhafte Euro-Rettungsfonds seine Arbeit aufnimmt, müssen die Steuerzahler im Krisenkampf ihrer Regierungen neue Risiken schultern. Das ist bedauerlich - aber es geht nicht anders. Immerhin haben die Europäer mit dem dauerhaften Nottopf ein Hilfsmittel geschaffen, das Staaten in Not beiseite springen kann.

Und zwar nur, wenn der Staat seine Probleme anpackt. Aus europäischer Sicht heißt das: sparen und die Wirtschaft fit machen. Der Nottopf kommt zum Einsatz, wenn das Haus brennt. Das reicht aber natürlich nicht. Die Europäer haben jetzt zwar eine dauerhafte Feuerwehr. Aber ihre Häuser bleiben teils stark brandgefährdet.

Um diese Gebäude feuerfest zu machen, müssen die Europäer viele Anstrengungen investieren. Und erstmal herausfinden, was künftige Feuer am besten verhindert. Dazu müssen sie zusammenarbeiten - denn das Feuer kann bisher leicht von einem Haus zum andern springen.

Das zeigen die Folgen der griechischen Misere. Weitere Euro-Staaten brauchen mittlerweile Nothilfe. Potenzielle Geldverleiher schauen misstrauisch auf den Euro-Währungsraum. Schließlich kennen sie jetzt die Schwachstellen. Auch die Bürger sind verunsichert. Sie wähnten sich lange in einer ruhigen Region. Sie haben sich getäuscht. Die Deutschen müssen zur Kenntnis nehmen, dass nicht nur auf die Griechen oder Spanier unangenehme Veränderungen zukommen. Immerhin: Die Feuerwehr steht. Nun müssen die Politiker dafür sorgen, dass sie so wenig wie möglich ausrücken muss.

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