Digitale Versicherung

Die Allianz ist sicher und ohne Reputationsverlust durch alle Krisen der letzten Jahre gekommen. Das kann man nicht von jedem Finanzkonzern sagen. 2015 steuert das Traditionsunternehmen auf knapp elf Milliarden Euro operativen Gewinn zu.

Da könnte sich ein neuer Firmenchef eigentlich entspannt zurücklehnen, möchte man meinen. Aber das ist nicht so. Denn Oliver Bäte hat erkannt, dass die Assekuranz am Anfang ihrer digitalen Revolution steht und Revolutionen brechen definitionsgemäß rasch über einen herein.

Beispiel Versandhandel. Hier war die Nürnberger Quelle einmal der Platzhirsch und eigentlich prädestiniert, die digitale Revolution der Branche zumindest hier zu Lande anzuführen. Gemacht haben das Rennen aber neue Unternehmen wie Amazon, weil Quelle zu lange auf seinen Katalog aus Papier vertraut und die neuen digitalen Vertriebswege anderen überlassen hat. Vor kurzem wurde das Quelle-Firmengelände versteigert. Das Unternehmen selbst ist längst pleite. Das produzierende Gewerbe digitalisiert sich derzeit ähnlich rasant unter dem Schlagwort Industrie 4.0.

Als Nächstes kommt die Versicherungswirtschaft an die Reihe. Hier will und muss die Allianz zu den Treibern zumindest unter den traditionellen Versicherern gehören. Das dürfte Arbeitsplätze kosten. Aber die Digitalisierung wird auch ihre Gewinner haben und diesen neue Wachstumschancen eröffnen. Wenn die Allianz und ihr neuer Chef es richtig machen, kann am Ende auch das Personal davon profitieren.

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