Kommentar zu Baerbocks Türkei-Reise Dünne Hoffnung

Meinung | Ankara · Außenministerin Baerbock ist in diesen Tagen in Istanbul und Ankara, um herauszufinden, ob die Türkei für Frieden in der Ukraine sorgen könnte. Wo immer es geht, zeigt Erdogan seine Stärke. Doch das ist eine dünne Hoffnung, kommentiert unser Autor.

 Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) an diesem Freitag bei Gesprächen in Griechenland. Die Ministerin reist anschließend weiter in die Türkei.

Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) an diesem Freitag bei Gesprächen in Griechenland. Die Ministerin reist anschließend weiter in die Türkei.

Foto: dpa/Annette Riedl

Geht Frieden in der Ukraine über eine Brücke in der Türkei? Niemand weiß das, aber Außenministerin Annalena Baerbock ist in diesen Tagen in Istanbul und Ankara, um herauszufinden, ob am Bosporus eventuell ein Schlüssel für eine solche Lösung zu finden ist. Die Türkei war und ist ein Brückenstaat – zwischen Europa und Asien. Sie ist ein strategisch wichtiger (und nicht minder komplizierter) Partner in der Nato. Und: Die Türkei des Recep Tayyip Erdogan ist mindestens eine regionale Hegemonialmacht, deren Einfluss weit reicht und die Nachbarn wie Griechenland einschüchtert, wie zuletzt der mit aller Schärfe geführte Streit um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer zwischen beiden Regierungen gezeigt hat. Es hat nicht viel gefehlt und die Nato hätte im Streit zwischen zwei Alliierten um Bodenschätze einen Flächenbrand am Mittelmeer löschen müssen.