Kommentar zum Antrag gegen Ulrike Guérot Eigenartiges Verständnis von Willens- und Meinungsbildung

Meinung | Bonn · Bonner Studenten stören sich an den Aussagen einer Bonner Professorin zum Ukraine-Krieg. Die Kritiker reagieren mit einem Antrag. Doch der nimmt sich selbst den Wind aus den Segeln, meint unser Autor.

 Ulrike Guérots steht für Aussagen zum Ukraine-Krieg in der Kritik.

Ulrike Guérots steht für Aussagen zum Ukraine-Krieg in der Kritik.

Foto: Uni Bonn

Irgendwie ist es schon erstaunlich. In den 1960er Jahren gingen die deutschen Studenten auf die Straße, um gegen den Vietnamkrieg zu protestieren. „Bomben schaffen keinen Frieden“, hieß es da auf den Plakaten. Der alte Sponti-Spruch „Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“ dürfte dem einen oder anderen auch noch bekannt sein. Heutzutage beschließt das Studierendenparlament der Bonner Universität einen Antrag, der einer Politik-Professorin vorwirft, sie habe der Ukraine das Selbstbestimmungsrecht abgesprochen.