Kommentar Ein Meilenstein

So unaufgeregt wie in seiner Sondersitzung am Montagabend hat der Bonner Stadtrat über das WCCB seit 2009 selten diskutiert. Selbst die Schlussbemerkung von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, dies sei ein guter Tag für Bonn, kam erstaunlich nüchtern über seine Lippen. Die Luft ist raus aus dem Thema, viele Ratsmitglieder sind offensichtlich erschöpft und der jahrlangen Diskussion überdrüssig. Das merkte man am Montag deutlich.

Dabei haben die Bonner Kommunalpolitiker jetzt einen Meilenstein auf dem Weg zu einem für die Stadt Bonn wichtigen Zukunftsprojekt gesetzt. Und dafür nochmals tief in das Stadtsäckel gegriffen, um die Fertigstellung des Konferenzzentrums bezahlen zu können. Dass die Ratsmehrheit dabei die ursprünglich von der Verwaltung veranschlagte Summe immerhin um satte zwölf Millionen Euro ohne große Widerworte seitens der Verwaltungsbank drücken konnte, ging in der Sitzung ebenfalls nahezu unter. Einzig der Bürger Bund traut dem Braten nicht und befürchtet, dass noch viel mehr Geld benötigt wird, als zur Verfügung steht. Die Erfahrung lehrt, dass diese Befürchtung nicht von der Hand zu weisen ist.

Eine offene Flanke ist nach wie vor das Hotel. Da besteht in der Tat noch viel Beratungsbedarf. Denn ein Verkauf, um die Kuh schnell vom Eis zu kriegen, könnte sich hinterher für die Stadt Bonn als großen Nachteil erweisen. Allerdings birgt auch die Fertigstellung in Eigenregie Risiken. Deshalb war der Rat klug beraten, hier noch keine Nägel mit Köpfen zu machen, sondern mehrgleisig zu fahren.

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