Kommentar zum Bezirksbürgermeister Ein Raunen in der Stadt
Meinung | Bad Godesberg · Der neue Bad Godesberger Bezirksbürgermeister Christoph Jansen hat Glück gehabt, dass er keine starke Gegenkandidatin hatte. Nun hat er viel Vertrauensvorschuss erhalten. Er muss jetzt Präsenz zeigen, findet GA-Redakteurin Ayla Jacob.
Es ist ein Ergebnis, auf das der neue Bezirksbürgermeister Christoph Jansen eigentlich stolz sein kann: 13 von 19 Bezirksverordneten sprachen ihm am Mittwochabend das Vertrauen aus. Vier Politiker wollten den SPD-Kandidaten an der Spitze sehen, zwei lehnten beide ab. Was aber nach einem eindeutigen Vertrauensbeweis aussieht, könnte schlichtweg auch bedeuten, dass es keinen mehrheitsfähigen Gegenkandidaten gab.
Was bis einige Tage vor der Sitzung noch anders aussah. Und zwar genau bis zu dem Zeitpunkt, an dem Hillevi Burmester (SPD) erklärte, nicht kandidieren zu wollen. Die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin genoss und genießt großen Rückhalt – in der Bezirksvertretung und in Bad Godesberg selbst. Was nicht zuletzt daran liegt, dass sie viele repräsentative Aufgaben übernommen hat. Wäre sie gegen Jansen angetreten, wäre seine Wahl nicht sicher gewesen.
Aus fast allen Fraktionen kam vor Burmesters Rückzug das Signal, ihr für ihren Einsatz, ihre kontinuierliche Arbeit in Politik und Stadtbezirk, das Vertrauen aussprechen zu wollen. Das war wohl auch der CDU bewusst. Deshalb herrschte nicht nur bei den Bad Godesberger Christdemokraten große Freude (und Erleichterung) über den Wahlausgang.
Auch in Beuel ging ein freudiges Raunen durch die Unions-Reihen, als das Ergebnis samt Stimmenverhältnis während der Sitzung bekannt wurde. Doch egal, mit welcher Mehrheit: Wichtig ist, dass Bad Godesberg einen neuen Bezirksbürgermeister hat, der im Stadtbezirk präsent ist und sich für ihn einsetzt. Der sich engagiert und dabei nicht nur Bürger, Vereine und Initiativen, sondern auch die Politiker mit ins Boot holt – egal, welcher Partei sie angehören. Dass er das tun wird, hat Jansen bereits mehrfach versprochen. Bleibt zu hoffen, dass er Wort hält.