Glosse Ein Tag auf dem Rheinauenflohmarkt in Bonn

Meinung | Bonn · Der Rheinauenflohmarkt ist an diesem Wochenende in die Winterpause gegangen. Unsere Redakteurin Jutta Specht hat einen Tag lang Abschied genommen.

 Der Flohmarkt in der Rheinaue ist ein Anziehungspunkt für viele Menschen aus Bonn und der Region.

Der Flohmarkt in der Rheinaue ist ein Anziehungspunkt für viele Menschen aus Bonn und der Region.

Foto: Jakub Drogowski

Ellellellelleckere Brezeln – schallt am Samstag der Ruf des Brezelverkäufers in der Rheinaue. Sein Geschäft läuft gut, denn der letzte Flohmarkt in diesem Jahr hat Tausende Besucher angelockt. Sie nutzen die Gelegenheit, an weitaus mehr Verkaufsständen vorbeizuflanieren, als ein Herbsttag lang ist. Der startet gespenstisch mit Frühnebel. Überall hüpfen Lichter, aus dem Dunst tauchen quietschend Sackkarren auf, weit über das zulässige Gesamtgewicht bepackt. Und wie immer der Kampf mit dem widerspenstigen Tapeziertisch. Der morgendliche Sound des Flohmarkts ist schweratmendes Getrampel, Gekruschtel und unausgeschlafenes Murren. Nicht gern gesehen sind die frühen Schnäppchenjäger, die in den unausgepackten Kisten wühlen. Hast du Schmuck? Der Standnachbar reagiert geharnischt. Nein, nur Goldbarren – dahinten in der Kiste. Hahaha.