Kommentar zum Bataclan-Prozess in Paris Eine nationale Therapiesitzung

Meinung | Paris · Beim Terrorprozess in Paris werden viele Hoffnungen enttäuscht – und dennoch ist die Aufarbeitung der Bluttat wichtig, meint unser Kommentator.

 Eine Frau trauert am 15. November 2015 am Musikclub „Bataclan“ am Boulevard Voltaire in Paris.

Eine Frau trauert am 15. November 2015 am Musikclub „Bataclan“ am Boulevard Voltaire in Paris.

Foto: dpa/Marius Becker

In Paris beginnt ein Prozess, der viele Grenzen und die meisten Vorstellungen sprengt. Verhandelt wird ein Terroranschlag von in Frankreich noch nie dagewesener Grausamkeit. In den kommenden Monaten werden Hunderte Zeugen gehört, Tausende Seite Akten gewälzt – und es werden wahrscheinlich viele Hoffnungen enttäuscht. Der Prozess kann niemandem zu irgendeiner Form von Gerechtigkeit im menschlichen Sinn verhelfen. Auch neue Erkenntnisse sind nicht zu erwarten. Und dennoch ist der Prozess wichtig. Für die Opfer und deren Angehörige, für den Rechtsstaat und für die gesamte französische Nation.