Kommentar Eltern-Studie: Stressfaktor Familie

Eltern kennen das. Der Tag hat nicht genug Stunden, um alles zu schaffen, was so anliegt. Seit Jahren enden deshalb Umfragen bei Familien immer mit dem gleichen Befund: Zu viel Hektik, zu wenig Zeit für die Kinder - zunehmender Stress.

Woran das liegt, ist schnell erzählt und auch nicht neu: Vater und Mutter haben in der Regel ihre Arbeit, die Kinder neben Schule oder Kita ein Freizeitprogramm. Da ist der Tag schnell voll und der überraschende Arztbesuch noch gar nicht einkalkuliert.

So weit sind das unabänderliche Fakten, die sich aus der heute üblichen doppelten Berufstätigkeit ergeben. Überhöhte Ansprüche einzelner Eltern an sich selbst und ihre Kinder kommen da eher noch oben drauf. Egal wie - unter dem Strich wird die Familie so zum Stressfaktor. Und darunter leidet seit Längerem ihr Image. Dass sich immer mehr Menschen für ein Leben ohne Kinder entscheiden, spricht nicht gerade für eine übermäßige Attraktivität dieses Lebensentwurfs. Und dieser Trend hat Folgen.

Da wäre die Gesellschaft an sich, die sich in wenigen Jahren mit akuten Nachwuchssorgen auseinandersetzen muss. Das kostet. Luftschlösser wie die Rente mit 63 werden schnell wieder zerplatzen, wenn diese Rente keiner mehr zahlen kann. Aber auch auf die Kinder und Jugendlichen heute wirkt der Zustand der modernen Familie. Denn während die Eltern gestresst sind, sitzt der Nachwuchs vor dem Internet. Und das laut einer Umfrage von gestern immer häufiger völlig unkontrolliert. Sage niemand, es gäbe keine Herausforderungen in der Familienpolitik.

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