Kommentar zum 1. FC Köln Emotionen neu entfacht

Meinung | Köln · Die Corona-Fälle beim 1. FC Köln heizen die Diskussionen um die Fortsetzung der Bundesliga-Saison an. Birger Verstraete entfachte mit seinem gefühlsbetonten Interview ebenfalls die Emotionen neu. Ein Kommentar.

 Birger Verstraete vom 1. FC Köln.

Birger Verstraete vom 1. FC Köln.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Sind die positiven Corona-Fälle beim 1. FC Köln ein hilfreiches oder bremsendes Argument mit Blick auf die mögliche Wiederaufnahme des Bundesliga-Spielbetriebs? Vonseiten der Befürworter des Fußballs wird argumentiert, dass sich gezeigt habe, dass das Hygiene- und Kontrollsystem funktioniert. Corona-infizierte Personen seien ermittelt und von der Mannschaft isoliert worden. Für die Gegner der Fußball-Fortsetzung sind die positiv Getesteten die Mahnung dafür, dass es noch viel zu früh ist für eine Lockerung in diesem körpernahen Sport.

Der aktuelle Fall heizt die Diskussionen bei der Video-Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten an, wenn sie am Mittwoch über die Fortsetzung der Fußball-Bundesliga beraten. Dabei spricht mehr dafür, dass die für Mitte Mai geplante Spiel-Fortsetzung verschoben wird, als dafür, dass ab Mittwoch zum normalen Training zur Wettkampfvorbereitung zurückgekehrt wird.

Das Thema hätte wohl weniger Brisanz besessen, hätte nicht FC-Profi Birger Verstraete ein gefühlsbetontes Fernseh-Interview gegeben. Wobei es ein menschliches Verhalten war, seine Sorgen um die eigene Gesundheit und die seiner unter einer Herz-Vorerkrankung leidenden Freundin zum Ausdruck zu bringen. Seinem Arbeitgeber bescherte er damit jedoch erheblichen Ärger. Schließlich vermittelte er den Eindruck, als habe man beim 1. FC Köln entschieden, weiter wie bisher zu trainieren. Dass dies das Gesundheitsamt tat, ignorierte er. So entfachte er mit seinen Aussagen die Emotionen von Befürwortern und Gegnern neu.

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