Kommentar zum Abitur in NRW Endlich Klarheit

Meinung | Düsseldorf · Nordrhein-Westfalen hat die Abiturprüfungen um drei Wochen verschoben. Schüler, Eltern und Lehrer haben in den vergangenen Tagen schon eine Menge erlebt. Bleibt zu hoffen, dass der Termin nun wirklich steht, kommentiert GA-Chefredakteur Helge Matthiesen.

 Schüler in Nordrhein-Westfalen schreiben ihre Prüfungen drei Wochen später.

Schüler in Nordrhein-Westfalen schreiben ihre Prüfungen drei Wochen später.

Foto: dpa/Ole Spata

In Sachen Abitur haben Schüler, Eltern und Lehrer in den vergangenen Tagen schon eine Menge erlebt. Daher ist zu hoffen, dass NRW sich jetzt endgültig festgelegt hat und die Abitur-Termine, die da verkündet wurden, auch halten. Für die Betroffenen ist nämlich nichts so anstrengend wie das Hin und Her der vergangenen Tage. Sie brauchen Klarheit, um sich sinnvoll vorzubereiten.

Die ganze Debatte um den Abiturtermin in der Corona-Krise hat noch einmal die Schwächen des Bildungsförderalismus offen gelegt. Wenn es viele Stimmen und verfrühte Entscheidungen gab, dann lag das einzig an diesem Umstand. Bei der Lösung des Problems erscheint das unterschiedliche Tempo aber wieder von Vorteil, denn es ermöglicht auf regionale Besonderheiten wie den Kreis Heinsberg einzugehen. Dort sind die Schulen schon seit fünf Wochen geschlossen. Faire Prüfungen setzen wenigstens ansatzweise gleichwertige Bedingungen voraus.

Dass NRW jetzt eine Lösung hat und sie so umsetzen will, wie es rechtlich und unter den gegebenen Umständen machbar ist, spricht für einen gesunden Pragmatismus. Der fehlt bisweilen in der Schulpolitik, in der man gerne ideologisch diskutiert und oft genug auch handelt. Es geht offenkundig auch anders. Jetzt haben sich die Behörde und die Lehrerschaft vereinbart, damit es eine Lösung gibt, die vor allem den Schülern hilft. Die wollen ab Herbst studieren oder in eine Ausbildung. Da wäre ein Zeitverlust das größte Problem.

Denn auch das lohnt sich festzuhalten. Das Abitur ist eine wichtige Prüfung, für die Schüler meist die erste große Prüfung überhaupt. Das macht auch viele Eltern sehr nervös. Es entscheidet jedoch entgegen aller Annahmen nicht über alle künftigen Lebenschancen und vielleicht sogar das große Glück. Es lohnt sich also in jedem Fall, gelassen zu bleiben. Das ist für jede Prüfung ein gutes Rezept.

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